In einer Zeit, in der Bildung und Wissenserwerb von zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft sind, spielt die Gestaltung von Lernumgebungen eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Schülern und Studierenden. Dabei ist es nicht nur wichtig, auf moderne Lehrmethoden und -Materialien zu setzen, sondern auch die physischen Rahmenbedingungen optimal zu gestalten. Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Bedeutung einer angemessenen Beleuchtung in Schulen und Bildungsstätten. Sie kann maßgeblich dazu beitragen, die Konzentration und Motivation der Lernenden zu fördern, Ermüdungserscheinungen zu reduzieren und die allgemeine Wohlfühlatmosphäre zu verbessern. Der folgende Artikel beleuchtet das Thema etwas genauer.
Die Rolle des natürlichen Lichts
Natürliches Licht ist für den Menschen das angenehmste und gesündeste Licht. Es fördert die Konzentration, das Wohlbefinden und hat positive Auswirkungen auf den Schlaf-Wach-Rhythmus. In Bildungseinrichtungen sollte daher der Einfall von Tageslicht so weit wie möglich genutzt werden. Dennoch ist künstliches Licht unverzichtbar, um an trüben Tagen oder während der dunklen Jahreszeit ausreichend Helligkeit zu gewährleisten. Künstliches Licht sollte daher so gestaltet sein, dass es das natürliche Licht ergänzt und möglichst wenig von dessen positiven Eigenschaften verliert.
Farbtemperatur und Farbwiedergabeindex
Die
Farbtemperatur beschreibt die Farbe des Lichts und wird in Kelvin (K) gemessen. Warmweißes Licht hat eine niedrigere Farbtemperatur (etwa 2700-3000 K), während kaltweißes Licht eine höhere Farbtemperatur aufweist (etwa 5000-6500 K). Für Bildungseinrichtungen wird empfohlen, eine Farbtemperatur im mittleren Bereich (etwa 4000 K) zu wählen, die als neutralweiß bezeichnet wird. Der
Farbwiedergabeindex (CRI) gibt an, wie natürlich Farben unter einer Lichtquelle erscheinen. Ein hoher CRI-Wert (über 80) sorgt für eine gute Farbwiedergabe, was insbesondere in kreativen Umgebungen wie Kunsträumen oder in Laboren von Bedeutung ist.
Auf Helligkeit und Blendung achten
Die Helligkeit der Beleuchtung ist entscheidend für das Erkennen von Details und das Vermeiden von Ermüdungserscheinungen. In Bildungseinrichtungen sollten ausreichend hohe Beleuchtungsstärken gewährleistet werden, die sich je nach Raum und Nutzung unterscheiden können. Dabei gilt es, Blendung zu vermeiden, da diese die Konzentration beeinträchtigen und zu Unwohlsein führen kann. Indirekte Beleuchtung oder Leuchten mit geeigneten Blendschutzvorrichtungen können dabei helfen, die Blendung zu minimieren.
Klassenzimmer und Hörsäle beleuchten
In Klassenzimmern und Hörsälen sollte die Beleuchtung eine gleichmäßige Helligkeit gewährleisten, um den Schülern und Studierenden optimale Sehbedingungen zu bieten. Dies wird am besten durch den Einsatz gleichmäßig verteilter
Deckenleuchten erreicht. Die Beleuchtungsstärke sollte mindestens 300 Lux betragen, wobei 500 Lux empfohlen werden. Tafeln und Projektionsflächen benötigen eine besondere Beachtung, um Reflexionen und Blendungen zu vermeiden. Zusätzlich kann eine flexible, individuelle Beleuchtung für Arbeitsplätze von Vorteil sein, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden.
Labore und Werkstätten beleuchten
Labore und Werkstätten erfordern eine höhere Beleuchtungsstärke (mindestens 500 Lux) und eine gute Farbwiedergabe, um präzises Arbeiten und die Erkennung von Farben und Details zu ermöglichen. Vor allem moderne
LED Panel sind hier besonders gut geeignet. In diesen Räumen sollte die Beleuchtung flexibel und anpassungsfähig sein, um auf spezielle Arbeitsbedingungen reagieren zu können. Zusätzliche Sicherheitsaspekte, wie zum Beispiel eine Notbeleuchtung oder der Schutz vor Feuchtigkeit, müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Sporthallen und Fitnessräume beleuchten
In Sporthallen und Fitnessräumen ist eine gleichmäßige und ausreichend hohe Beleuchtungsstärke (mindestens 300 Lux) erforderlich, um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten und die sportliche Leistung zu unterstützen. Blendung und Schattenbildung sollten vermieden werden. Die Beleuchtung sollte auch auf schnelle Bewegungen und wechselnde Blickrichtungen ausgelegt sein.
Bibliotheken und Lesesäle beleuchten
Bibliotheken und Lesesäle erfordern eine ruhige und konzentrationsfördernde Atmosphäre. Die Beleuchtungsstärke sollte hier mindestens 500 Lux betragen, um das Lesen und Arbeiten zu unterstützen. Individuell einstellbare
Tischlampen als Leseleuchten können den Bedürfnissen der Nutzer entgegenkommen. In Regalbereichen sollte darauf geachtet werden, dass Bücher und Medien gut erkennbar sind, ohne dass Blendung entsteht.
Gemeinschaftsbereiche und Flure beleuchten
Gemeinschaftsbereiche und Flure dienen der Orientierung, Kommunikation und Erholung. Die Beleuchtungsstärke sollte hier mindestens 100 Lux betragen, um ausreichende Helligkeit für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Nutzer zu gewährleisten. In diesen Bereichen können auch gestalterische Aspekte der Beleuchtung stärker in den Vordergrund treten, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.