Energiesparlampe zerbrochen: Was tun?
Enthalten alle Energiesparlampen Quecksilber?
Die meisten klassischen Energiesparlampen und auch einige andere Kompaktleuchtstofflampen und Leuchtstoffröhren können Quecksilber enthalten. Der Stoff kommt in diesen Lampen üblicherweise als quecksilberhaltige Gasgemisch vor, das sich in der Gasentladungsröhre befindet, wo es unsichtbares UV-Licht abgibt, womit die Glasbeschichtung erleuchtet wird. Auf diese Art und Weise können die Leuchtstofflampen besonders energieeffizient Licht erzeugen.Mittlerweile gibt es aber auch Energiesparlampen, die ausdrücklich als „ohne Quecksilber“ gekennzeichnet sind. Bei diesen Modellen funktioniert die Lichterzeugung mittels Amalgam. Dabei handelt es sich um eine spezielle Legierung, die aus Zinn, Silber, Kupfer und Quecksilber besteht. Da das Amalgam hier aber nicht flüssig, sondern als feste Kugel vorhanden ist, gibt es kein freies, gasförmiges Quecksilber in den Glaskolben, das bei Zerbrechen in die Luft entweichen kann. Stattdessen verbleibt nur der Quecksilberbelag auf dem Glas und die Amalgamkugel selbst.
Was ist Quecksilber eigentlich genau?
Bei Quecksilber handelt es sich um ein silbrig-weiß glänzendes Metall, das bei Raumtemperatur flüssig ist. Da der Stoff sehr leicht verdampft, kann es schon bei gering höheren Temperaturen gasförmig werden. Quecksilber kommt daher in verschiedenen chemischen Formen vor, die unterschiedliche Eigenschaften und Verwendungszwecke haben. Früher wurde es meist in Thermometern und Barometern genutzt. Bekannt ist Quecksilber vor allem auch aus der Zahnmedizin, wo es als Amalgam Legierung beispielsweise für Zahnfüllungen verwendet wird. Darüber hinaus findet Quecksilber aufgrund der einzigartigen physikalischen Eigenschaften auch in der Elektrotechnik, wie etwa bei Batterien oder eben bei Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen Verwendung.Wie gefährlich ist Quecksilber?
Quecksilber ist ein natürlich vorkommender Stoff, der in vielen Bereichen der Natur zu finden ist. In geringen Mengen stellt Quecksilber grundsätzlich keine Gefahr dar. Gefährlich für den menschlichen Organismus wird es nur, wenn bestimmte Mengen überschritten werden. Wie sich eine Quecksilberbelastung sich auf die Gesundheit auswirkt, hängt zudem von der Quecksilberform (elementar, anorganisch, organisch) ab, die vom Körper aufgenommen wurde.Wie gefährlich ist eine kaputte Energiesparlampe?
Der Quecksilber-Gehalt von Energiesparlampen und anderen Leuchtstofflampen ist gemäß aktuellster EU-Verordnung aus dem Jahr 2012 auf maximal 3,5 Milligramm begrenzt. Die meisten Modelle enthalten aber kaum mehr als 2 Milligramm Quecksilber. Sollte eine Energiesparlampe zerbrechen und das Quecksilber in die Luft gelangen, dann handelt es sich dabei also nur um relativ geringe Mengen, die sich zudem in der Luft schnell verflüchtigen. Konkrete Studien darüber, wie gefährlich das Ganze für den menschlichen Körper ist, gibt es nicht. Die Meinungen gehen hier weit auseinander: Die eine Seite sieht keine akute Gesundheitsgefahr, da die enthaltene Menge Quecksilber in einer zerbrochenen Energiesparlampe sehr gering ist. Die andere Seite ist der Meinung, dass selbst kleinste Mengen aus einer kaputten Energiesparlampe langfristig der Gesundheit schaden können.Was tun, wenn eine Energiesparlampe zerbrochen ist?
Geht eine Energiesparlampe kaputt, dann sollte man vorsichtshalber schnell alle Fenster öffnen und anschließend den Raum verlassen damit gründlich gelüftet werden kann. Nach etwa 20 Minuten sollte man sämtliche Teile der zerbrochenen Energiesparlampe vorsichtig aufsammeln. Dabei ist zu empfehlen, Handschuhe zu tragen und beispielsweise zwei alte Pappdeckel zu verwenden. Auf den Einsatz eines Staubsaugers sollte verzichtet werden, da dieser die Quecksilberrückstände unnötig aufwirbeln würde. Die kaputten Überbleibsel der Energiesparlampe sollten zusammen mit den Handschuhen und den Pappdeckeln luftdicht verschlossen in einem geeigneten Container (Schraubglas, Gefrierbeutel etc.) aufbewahrt werden. An einer entsprechenden Sammelstelle (Wertstoffhof, Sondermüll etc.) kann man das Leuchtmittel entsorgen.Um die potenziellen Gefahren zerbrochener Energiesparlampen komplett zu vermeiden, lohnt sich der Umstieg auf ungefährliche LED Leuchtmittel bei der gesamten Beleuchtung in den eigenen vier Wänden.