Feuchträume wie das Badezimmer stellen besondere Herausforderungen an die elektrische Sicherheit. Feuchtigkeit und Wasserdampf können elektrische Geräte und Anlagen beschädigen oder unter Umständen sogar zu schweren Unfällen führen. Aus diesem Grund müssen in Feuchträumen spezielle Schutzmaßnahmen getroffen werden, um die Sicherheit von Personen und Anlagen zu gewährleisten. Eine der wichtigsten Maßnahmen sind die verschiedenen Schutzbereiche für Leuchten, die im folgenden Artikel näher erläutert werden.
Definition von Feuchträumen
Feuchträume sind Räume, in denen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit oder die Anwesenheit von Wasser oder Wasserdampf vorliegt. Typische Beispiele für Feuchträume sind
Badezimmer, Duschen, Saunen und Schwimmbäder. In diesen Räumen besteht eine erhöhte Gefahr für elektrische Geräte und Anlagen, da Feuchtigkeit und Wasserdampf die Isolation von Leitungen und Geräten beeinträchtigen können. Dadurch kann es zu Kurzschlüssen, Stromschlägen oder sogar Bränden kommen. Um diese Gefahren zu minimieren, müssen in Feuchträumen spezielle Maßnahmen ergriffen werden, um die Elektrosicherheit zu gewährleisten. Eine wichtige Schutzmaßnahme sind die Schutzbereiche für Leuchten, die je nach Nähe zur Wasserquelle in verschiedene Kategorien eingeteilt werden.
Schutzbereich 0
Schutzbereich 0 ist der Bereich innerhalb von Badewannen und Duschwannen, in dem eine direkte Berührung mit Wasser zu erwarten ist. Deshalb dürfen in diesem Bereich nur Leuchten installiert werden, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden und einen sehr hohen Schutzgrad gegen Feuchtigkeit und Wasser aufweisen. Solche Leuchten müssen mindestens die IP-Schutzart IPX7 erfüllen, d.h. sie sind gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt. Außerdem müssen sie über eine geringe Spannung (max. 12 Volt bei Wechselstrom bzw. max. 30 Volt bei Gleichstrom) betrieben werden und dürfen nur von einem Transformator gespeist werden, der sich außerhalb des Schutzbereichs befindet. Da in Schutzbereich 0 auch Personen direkt mit Wasser in Kontakt kommen können, müssen die Leuchten über einen zusätzlichen Schutz durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (FI-Schutzschalter) verfügen. Die Montage und Installation von Leuchten in Schutzbereich 0 darf nur von qualifizierten Elektroinstallateuren durchgeführt werden.
Schutzbereich 1
Schutzbereich 1 ist der Bereich direkt oberhalb von Schutzbereich 0 bis zu einer Höhe von 2,25 Metern. In diesem Bereich muss ebenfalls mit direktem Kontakt zu Wasser oder Wasserdampf gerechnet werden, jedoch in geringerem Maße als in Schutzbereich 0. Aus diesem Grund müssen Leuchten in Schutzbereich 1 ebenfalls einen hohen Schutzgrad gegen Feuchtigkeit und Wasser aufweisen und mindestens die IP-Schutzart IPX4 erfüllen. Anders als in Schutzbereich 0 dürfen die Leuchten jedoch mit einer etwas höheren Spannung (max. 25 Volt bei Wechselstrom bzw. max. 60 Volt bei Gleichstrom) betrieben werden. Auch in Schutzbereich 1 müssen die Leuchten über einen zusätzlichen Schutz durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (FI-Schutzschalter) verfügen. Die Montage und Installation von Leuchten in Schutzbereich 1 darf ebenfalls nur von qualifizierten Elektroinstallateuren durchgeführt werden.
Schutzbereich 2
Schutzbereich 2 ist der Bereich außerhalb von Schutzbereich 1 und bis zu einer Höhe von 2,40 Metern über dem Boden ist. In diesem Bereich besteht keine unmittelbare Gefahr durch Wasser oder Wasserdampf, jedoch kann Feuchtigkeit durch Spritzwasser oder Wasserdampf in die Elektroinstallation eindringen. Aus diesem Grund müssen auch Leuchten in Schutzbereich 2 mindestens die IP-Schutzart IPX4 erfüllen und gegen Spritzwasser geschützt sein. Ein FI-Schutzschalter ist nicht zwingend erforderlich, jedoch wird empfohlen, diesen als zusätzlichen Schutz zu installieren. Die Montage und Installation von Leuchten in Schutzbereich 2 darf auch von Laien durchgeführt werden, sofern sie über ausreichendes Fachwissen verfügen.
IP Schutzart
Die
IP-Schutzart gibt an, inwieweit elektrische Geräte und Anlagen gegen das Eindringen von Festkörpern wie Staub und Flüssigkeiten wie Wasser geschützt sind. Die IP-Schutzart besteht aus zwei Zahlen: Die erste Ziffer gibt den Schutzgrad gegenüber Festkörpern an und die zweite Ziffer den Schutzgrad gegenüber Flüssigkeiten. Im Hinblick auf den Schutz von Leuchten in Feuchträumen ist insbesondere die zweite Ziffer der IP-Schutzart von Bedeutung. Leuchten in Schutzbereich 0 müssen mindestens die IP-Schutzart IPX7 erfüllen, was bedeutet, dass sie gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt sind. Leuchten in Schutzbereich 1 müssen mindestens die IP-Schutzart IPX4 aufweisen, was bedeutet, dass sie gegen Spritzwasser aus allen Richtungen geschützt sind. Leuchten in Schutzbereich 2 müssen ebenfalls mindestens die IP-Schutzart IPX4 aufweisen, um gegen Feuchtigkeit geschützt zu sein.